HOME
2006
Pfingsten
Ferienfruehschoppen
Fahrradtour
Vogelschiessen
100-jähriges
Herbstfest
2007
2008
Jägerkompanie Eintracht 1906
Mitglied der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Büderich
Home  |  Wir über uns  |  Photogallerie  |  schiesssport  |  Historisches
Photogallerie    > 2006    > 100-jähriges
100-jähriges Jubilaeum
Die Bilder vom Samstag, den 09. September 2006 zu den Bildern
100-jähriges Jubilaeum
Die Bilder vom Sonntag, den 10. September 2006 zu den Bildern
Grusswort des Bürgermeisters Dieter Spindler
Liebe Freunde der Jägerkompanie Eintracht,
liebe Schützen, liebe Gäste,
100 Jahre "Eintracht" - ein tolles Jubilaeum und eine lange, lange Zeit. Versetzen wir uns einmal ins Büderich des Grundungsjahres 1906: Die Gemeinde Büderich zählt stolze 3.177 Einwohner.
Büderich ist ein Dorf: die alte Kirche an der Dorfstraße, ein paar Kneipen, alte Höfe, Dorfschule, Dorfladen dabei. Kleine Weiler wie Niederdonk, Necklenbroich oder Brühl liegen im freien Feld drumherum.
Das sind die äußeren Umstände zur Geburtsstunde der Jägerkompanie "Eintracht". Die Wiege der Kompanie steht in den Räumen des Friseurmeisters Wienen. Der wohnt zwar nicht im Niederdonk oder "midden im Dörp", aber in einer Traditionsstraße von ähnlichem Kaliber: in der "Jaat", der Gasse, heute Blumenstraße.
Und es herrscht Disziplin unter den "Männern der ersten Stunde". Das geht zumindest aus den zur Gründung 1906 aufgesetzten Statuten der Kompanie hervor, die Eintracht-Archivar Helmuth Bödefeld pünktlich zum Jubilaeum "ausgegraben" hat.
Da heißt es klipp und klar im Paragraphen 5:
"Den Anordnungen des Vorstandes hat sich jedes Mitglied
zu fügen. Wer sich denselben nicht fügt,
kann durch Beschluss der Generalversammlung
ausgeschlossen werden."
Bevor jetzt einige Vorstandsmitglieder hier im Zelt übermütig werden, zitiere ich den Paragraphen 13 der Satzung:
"Die Mitglieder haben, wenn sie der monatlichen Versammlung
nicht beiwohnen, 10 Pfennig Strafe zu zahlen,
insofern sie nicht durch Krankheit verhindert sind.
Der Vorstand zahlt beim Nichterscheinen die doppelte Strafe."
Ob Kompanie oder Bruderschaft: Ich denke, es wäre durchaus überlegenswert, ob man eine solch` konsequente Regelung nicht auch auf Vorstände des Jahres 2006 übertragen könnte.
Wie dem auch sei - wie weit es die junge Kompanie mit derart straffer Vereinsordnung noch bringen sollte, wird damals noch keiner der Eintracht-Väter geahnt haben: Die Enkel und Urenkel stellen in den folgenden 100 Jahren sieben Mal den Hauptkönig in Büderich, sie mausern sich zur Vorzeigekompanie der Bruderschaft, und sie bringen etliche Börker Originale hervor.
Diesen Typ Mensch wiederum erkennt man vor allem daran, dass er im Volksmund mit dem Nachnamen voran genannt wird: Thissen Willi, Thoelen Lorenz, Gröters Jupp, Grotenburg Hans, Grund Karl, Beier Ölli - Charakterköpfe, die jeder kennt, der sich in Büderich und im Schützenwesen zu Hause fühlt.
Die genannten "Männer der Zeitgeschichte" sind vor allem auch deshalb Originale geworden, weil sie sich für allerlei "Undöösch" nie zu schade waren. In der Kompanieversammlung löffelt Beier Ölli ohne mit der Wimper zu zucken ein Töpfchen Düsseldorfer Löwensenf aus und bekommt als Preis eine Tafel Schokolade. Beim Feuerwehrball flötet Grund Karl mit dem Radetzky-Marsch auf zwei Fingern den selbsternannten "Europa-Meister im Pfeifen" von der Bürgersaalbühne. Beim Weihnachtsball im Gasthaus Peters streckt Klömpges Theo zwei ortsbekannte Osterather Schläger zu Boden. Büderichs Polizeiwachtmeister Zimmermann wird nur noch herbeigerufen, um die Unruhestifter mit dem Gummiknüppel "nachzubehandeln".
Auch auf dem nächtlichen Heimweg vom Vereinslokal Peters zurück zum Deutschen Eck geht`s stets heiter zu. Da entwickeln gestandene "Eintrachtler" einen Brauch, der besonders bei den Anwohnern der Düsseldorfer Straße wahre "Wellen der Begeisterung" auslöst: Beschwingt von Altbiergenuss und Lebensfreude hängen sie reihenweise Gartentörchen und Fensterläden aus und verteilen sie in der Nachbarschaft neu.
Dabei soll sich der Überlieferung nach vor allem ein Schützenbruder hervorgetan haben, der ansonsten nicht mit Gartentörchen, sondern mit Bestattungen seinen Lebensunterhalt verdient.
Nun denn. Von ernsthaften gerichtlichen Konsequenzen ist jedenfalls nichts bekannt. Und offenbar waren derlei derbe Streiche auch nicht vom Paragraphen 6 der äEintracht-Statutenô abgedeckt. Darin heißt es nämlich:
"Wer sich ungebührlich beträgt oder sich eines entehrenden
Vergehens schuldig macht, welches gerichtliche Bestrafung zur
Folge hat, kann nicht mehr Mitglied der Gesellschaft sein."
Einen Rauswurf in Berufung auf Paragraph 6 gab es meines Wissens in 100 Jahren Vereinsgeschichte keinen einzigen. Im Gegenteil: Die "Eintracht" wurde mit heute über 60 Aktiven zur größten Kompanie der Bruderschaft. Nachwuchsprobleme sind unbekannt. Obendrein gelingt es der Truppe immer wieder, angesehene Schützen in den Bruderschaftsvorstand zu entsenden. Der wiederum freut sich über den lebenslustigen Zuwachs aus den "Eintrachtô-Reihen. Mit Josef Gröters ist unter anderem 23 Jahre lang auch der Präsident der Bruderschaft ein Eintracht-Urgestein.

Meine lieben Freunde,
100 Jahre nach dem Gründungstreffen "in der Jaat" steht eines fest: Ein Ende der Erfolgsstory "Eintracht" ist nicht abzusehen. Pünktlich zum Jubilaeum regiert König Carlo mit einem kompletten "Eintrachtô-Ministerium, hat obendrein die Bezirkskönigswürde nach Büderich geholt. Und wenn man so in die Reigen der "Eintrachtô-Jugend schaut, darf man sich auch auf die Zukunft freuen.
Dazu passt das tolle Fest, das wir heute und morgen hier auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz erleben. Und wer sich hier im Zelt umschaut, kann unschwer erkennen, wieviele Sympathien die "Eintracht" in Büderich genießt.
Nach der Gesellschaft Jägerlust von 1900, den Hubertus-Schützen von 1902 und den "Buren" von 1905 seid ihr, liebe "Eintrachtler", die vierte Traditionskompanie im illustren "Club der Hundertjährigen". Dazu mein allerherzlichster Glückwunsch im Namen von Rat und Verwaltung. Macht weiter so!

Ich wünsche der "Eintracht" auch in Zukunft gutes Gedeihen, engagierte, begeisterte Mitglieder und den nötigen Schuss "Undöösch", den die alten Originale vorgelebt haben. In diesem Sinne alles Gute, viel Freude beim Fest und herzlichen Dank.
Sitemap   |  Kontakt
mail print
Jägerkompanie Eintracht 1906  -  Impressum