Neue
Fahne aus dem Kloster Kreitz
Bereits
seit 1928 trägt die Jägerkompanie Eintracht eine eindrucksvolle
Kompaniefahne bei Schützenfesten und zu besonderen Anlässen
durch Büderich.
Von den Gründungsvätern der Kompanie in Auftrag gegeben, war
sie damals in jahrelanger akribischer Handarbeit von den Nonnen des Klosters
Kreitz gefertigt worden.
Sie stellt den Hlg. Laurentius dar, den Schutzpatron des früheren
Klosters Meer und nach dem Hlg. Mauritius der zweite Patron von Büderich.
Der Sage nach hat Hildegundis das Kloster 1165 als Buße für
die Inbrandsetzung der Kirche des Hlg. Laurentius in Rom durch ihren Sohn
Dietrich gegründet.
Laurentius ist als junger, bartloser und barhäuptiger Diakon mit
Dalmatik dargestellt. In seiner Linken hält er ein Rost - ein Hinweis
auf sein Martyrium; in der Rechten einen Palmzweig, den ihm ein Engel
beim Martyrium überreichte.
Dass der Hlg. Laurentius , nicht aber der Hlg. Mauritius die Fahne der
Jägerkompanie Eintracht ziert, läßt sich darauf zurückführen,
"dass es bis zum Kriege eine Mauritius-Kompanie im Restaurant Peter
auf dem Brühl gegeben hat, so daß sich die nach der `Gasse`
genannte `Jaater-Kompanie` mit der Figur des Mauritius nicht schmücken
konnte, wohl aber mit dem Hlg. Laurentius als Nebenpatron von Büderich".
1981 wurde die Fahne von Experten begutachtet und für denkmalwürdig
erachtet. Mit finanzieller Unterstützung der Denkmalpflege wurde
sie in den folgenden Jahren - ebenfalls im Kloster Kreitz - restauriert.
Obwohl unsere Fahne seitdem die meiste Zeit vor Umwelteinflüßen
geschützt in den Räumen der Volksbank Meerbusch hinter Glas
eine dauernde Heimstatt gefunden hat, mußte man leider wieder Schäden
feststellen, die sich aber nicht mehr beheben lassen.
Deswegen entschied sich die Kompanie 1999 von dieser Fahne eine dem Original
entsprechende Doublette herstellen zu lassen. Angesichts der enormen finanziellen
Herausforderung für die Kompanie war die Freude sehr groß,
als beim Schützenbiwak 2003 von der Volksbank Meerbusch ein Scheck
über 2000 € für die Herstellung der neuen Fahne überreicht
wurde.
Die neue Fahne wird wiederum im Kloster Kreitz gefertigt.
Die Fahnenstickerei hat hier schon eine lange Tradition. Bereits seit
1901 - 2 Jahre nach Gründung des Klosters - schneidern und sticken
die Benediktinerinnen mit und am edlen Tuch.
Besonders die Schützen schätzen die Handwerkskünste der
Nonnen, wenn es um die Restaurierung alter Fahnen oder die Anfertigung
neuer Fahnen und Standarten geht. "Spätestens nach 25 Jahren
bedürfen Fahnen
einer Restaurierung" resümiert Schwester Benedicta, die seit
mehr als 30 Jahren in der Stickerei von Kloster Kreitz verantwortlich
arbeitet. Viele handwerkliche Feinarbeit und reichlich Arbeitsstunden
erfordert auch die Herstellung der neuen Fahne unserer Kompanie, die wir
zu unserem 100-jährigen Jubiläum 2006 feierlich übernehmen
werden.
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